Interview im Dezember


Joerg

Lieber Hansjörg, wie geht es dir heute?

Hansjörg: Aja, was soll ich groß sagen, heute ist so ein komischer Tag, wo ich mich nicht wohlfühl.

Warst du zur Arbeit? 

Hansjörg: Ja, bis halb 11, weil ich mich so grippig fühlte. Als du mir die SMS wegen des Gebets geschickt hast, hab’ ich wieder gebetet und  jetzt bin ich hier und es geht mir gut. 

Wo arbeitest du? 

Hansjörg: Im Kaitle, Werkstatt für Behinderte.

Welche Behinderung hast du?

Hansjörg: Eine rechtsseitige Lähmung, ausgelöst durch einen Unfall.

Was ist da passiert? 

Hansjörg: Ich war vier Jahre alt. Mein Vater hat mich vorne auf seiner DKW auf den Tank gesetzt. Von Bergalingen nach Wehr kam mein Vater angetrunken, um uns abzuholen. Mutter saß auf dem Sozius und ich auf dem Tank. In der letzten Kurve vor Wehr runterzus sprang mein Vater vom Motorrad und dann hat’s uns gewickelt. Ich muss auf einen Stein geprallt sein, meiner Mutter hat es die ganze rechte Seite aufgeschürft. Ich hatte ein Schädelhirntrauma erlitten, war 1 und 3/4 Jahre im Kinderspital in Basel und vier Wochen unter’m Sauerstoffzelt mit einem Bluterguss am Hinterkopf, der fast so groß wie der Kopf selbst war. Das war 1967 .

Warst du später auf einer normalen Schule? 

Hansjörg: Ja, zunächst, ich bin dann aber zwei Jahre zurück-gestellt worden; ich hab’ dann bis zur achten Klasse die Son-derschule in Bad Säckingen absolviert, dann hat mich der Rektor rausgeschmissen. Es war schwierig, weil sie mich hänselten mit Fixer, Krüppel, Hinkebein. In der Klasse waren körperlich Gesunde aber auch Lernbehinderte und hyperaktiv Gestörte. 

Hast du Geschwister? 

Hansjörg: Ja, zwei; die jüngste war mit eineinhalb Jahren gestorben und die ältere Schwester ist jetzt 56 . Mutti ist vor zwei Jahren gestorben, sie wäre jetzt 75 Jahre. Mein Vater starb 1978 mit 42 Jahren am Raucherbein.

Wie hast du zu Jesus gefunden?

Hansjörg: In Säckingen kam ich zu einer christlichen Jugendgruppe, die mich herzlich aufgenommen haben.  1978 hattet ihr ein Missionszelt auf dem Auplatz in Säckingen und dann, als alles wieder weg war – der LKW – das Zelt –, da war ich wieder allein. Ein halbes Jahr später kamst du mich besuchen und ludst mich zum Bibelabend ein. Das war eine große Freude für mich. Bald ging es mit mir aufwärts. Trotzdem war alles immer schwierig und in 15 Jahren war ich bestimmt 5-6 mal auf der Reichenau.

Wo wohnst du heute?

Hansjörg: Hier in Lauchringen beim Deutschen Kaiser in einer Wohnung vom Betreuten Wohnen. Die Betreuung ist toll, ich bin echt dankbar dafür. Seit ich diese Leut’ hab’ und die Gemeinde, geht es mir gut. Dass mir dies nicht früher eingefallen ist! 

Was machst du in der Gemeinde? 

Hansjörg: Ich freu’ mich, dass ich einen Dienst hab’ am Mischpult. Ich freue mich auch immer, wenn ich mich mit dem Wort Gottes beschäftige, besonders fasziniert mich der Schöpfungsbericht und die Schöpfung selbst, wenn ich dann so drüber nachdenk’. 

Bitte noch ein Wort an die Leser!  

Hansjörg: Helft wie der barmherzige Samariter geholfen hat!

Hansjörg, danke für das Gespräch! – Klaus

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