Pilatus sprach zu ihnen: „Da habt ihr die Wache; geht hin und verwahrt es, wie ihr könnt.“ Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.“ (Matt.27,65-66)
Liebe Gemeinde, lieber Leser,
in Regensburg im alten Rathaus steht im fensterlosen Kurfürstenzimmer ein Amtstisch. In die Oberfläche ist feiner, grüner Samt eingelassen, ähnlich wie der Filz beim Billiardtisch.
Hier tagte im 17. Jahrhundert der „Immerwährende Reichstag“, das erste deutsche Parlament. An diesem Tisch sollen von den Mächtigen des Reiches oft schwerwiegende Entscheidungen, weit entfernt von aller Realität, getroffen worden sein. Hier hat die Redewendung „am grünen Tisch entscheiden“ ihren Ursprung.
Weit entfernt von aller Realität war auch die Entscheidung des römischen Landpflegers Pilatus, das Grab Jesu ver-siegeln und bewachen zu lassen. „Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, dass man das Grab sicher bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger des Nachts kommen und ihn stehlen und dem Volk sagen: er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug wäre ärger als der erste.“ (Verse 63-64)
Eigentlich hätten die Schriftgelehrten es besser wissen müssen. Etliche Male sprechen ihre Heiligen Schriften von einer Auferstehung aus den Toten: z.B. Daniel 12; Hesekiel 37; Jesaja 26,19; Psalm 16,10; 2.Könige 13,21; Hiob 19,25 ! Aber in ihren fensterlosen Seelen gab es keinen Ausblick auf den blühenden Garten Gottes.
Gott stieß diese Entscheidung „vom grünen Tisch“ um. Ein Engel wälzte den Stein vom Grab. Dabei zerbrach das Siegel Roms. Die Wächter fielen in eine Art Totenstarre. Jesus steigt aus dem Grab. Er lebt wieder. Jetzt ist ER der HERR. Die Welt ist in der Realität angekommen.
Christus ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!
Gesegnete Ostern euch allen –
Klaus und Ruth Schonhardt