
„Mein Name ist Avinatan Or ich bin 32 Jahre alt, eines von sieben Geschwistern, das zweitälteste … Wie Sie alle wissen, wurde ich am 7. Oktober (…) vom Musikfestival entführt. Ich verbrachte 738 Tage unter der Erde im Gaza in der Gefangenschaft der Hamas. Allein, angekettet, ohne Licht und ohne Nahrung, ich war eine der letzten Geiseln, die nach Hause kamen … Mehr als zwei Jahre sah ich kein Sonnenlicht, Tage vergingen, ohne dass jemand mit mir sprach. Ich hörte meine eigene Sprache nicht, niemand rief meinen Namen. Das Schwerste war, nichts zu wissen … und ob die Menschen, die ich liebte, noch lebten …“
So beginnt Avinatan Or seinen Bericht über die Schrecknisse seiner Gefangenschaft. Irgendwann zwang er sich zu arbeiten, um sein Schicksal selbst zu verändern. So grub er sich durch Sandsäcke und Tunnel hinauf zur Oberfläche.
Eines Tages stieß er beim Graben auf die Wurzel eines Baumes.
„Ich roch sie. Es fühlte sich an, als würde ich Leben berühren im Ort des Todes.“
Aber eine Flucht misslang. Sie fanden es heraus.
(Quelle: Jüdische Allgemeine, Jüdische Kulturtage in New York)

Verweilen wir bei der Wurzel, die „nach Leben roch“. Diese Wurzel ist ein Bild für jene Wurzel, von der der Prophet Jesaja weissagte:
„Und es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen, auf welchem wird ruhen der Geist des Herrn, … Ein Wohlgeruch wird ihm sein die Furcht des Herrn.“ (Jesaja 11,1-3a)
Jesus Christus, die pralles Leben hervorbringende und wohlduftende Wurzel, ragt hinab „zum Volk, das im Finstern wandelt“. Hast du sie schon ertastet, riechst du ihren Duft? Sie gibt Hoffnung. Da geht es nach oben! Wo eine Wurzel ist, da ist ein Baum. Wo ein Baum ist, da ist Licht und Luft und reichlich Frucht!

Lass das Unreine, Böse. Ertaste die Wurzel, spüre dem Lebensduft nach, finde zum Licht! Dir geschehe nach deinem Glauben!

Gesegnete Weihnachten!
Klaus und Ruth Schonhardt

