Leitgedanken November 2025

Du sollst den Geringen nicht begünstigen in seiner Sache.“  (2.Mose 23,3)

Hoppla! Da war doch eben ein Schlagloch. Regelrecht „gerummst“ hat es beim Bibellesen. Lesen wir nochmals – ja, dieser dritte Vers ist es: „Du sollst den Geringen nicht begünstigen in seiner Sache.“ Das ist ja ein ganz anderer Ton hier, als wir es so gewohnt sind. Wir haben ein Muster im Kopf: dem Geringen, dem Schwachen muss geholfen werden, ja, man kann auch einen Vorsprung geben. Doch nun mahnt uns der Text, dem Geringen keinen Vorteil zu gewähren, nur weil er auf der Schattenseite des Lebens steht.

Jesus hat solche Schicksale keinesfalls bemitleidet oder den Betroffenen gar einen Vorsprung gegeben. Nein, er hatte sie herausgefordert! Den blinden Barti-mäus, der laut rufend hinter ihm hertapste, fragte er klipp und klar: „ ‚Was willst du, das ich für dich tun soll?’

Rabbuni, dass ich sehend werde’. Jesus aber sprach zu ihm:‚Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen.’ Und sogleich wurde er sehend“ (Markus 10,51.52).

Bartimäus – ein Mensch mit Charakter, Stärke und Ehre!

Es gibt eine verlogene Schwäche und Zurückhaltung, die im Reich Gottes keinen Platz hat. Jener Knecht, der ein Pfund empfangen hatte und es vergrub, weil er seinen Herrn als harten Mann fürchtete, erlitt ein strenges Gericht. Die Oberen Israels verachteten, was Gott ihnen zugedacht hatte und ließen sich von Johannes nicht taufen. Zu feige, um Farbe zu bekennen! Sie wollten auf allen Hochzeiten tanzen und schnorren. 

In einem Traumgesicht
 sah ich einmal die Gemeinde und eine schluchzende Frau vor mir. Ihr galten alle Aufmerksamkeit und alles Mitgefühl. Doch sie weinte und schluchzte weiter. So ging das eine lange Zeit. Plötzlich stand die Gemeinde auf wie ein Mann und verließ den Raum. Verblüfft schaute die Frau auf, hörte auf zu weinen und schlich hinterher. Zu mir sprach der Herr: „Krokodilstränen! Begünstige nicht den, der am geschicktesten klagt und jammert!“

Euch allen Gottes Segen!

Klaus & Ruth Schonhardt