Leitgedanken Juni 2023

Als aber zwei Jahre um waren, kam Porcius Festus als Nachfolger von Felix. Felix aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und ließ Paulus gebunden zurück.“ (Apg24,27)

Ist denn alles verloren? Da sitzt der umtriebige Apostel Paulus im Gefängnis fest. „Schachmatt!“ mag da der Teufel höllisch geheult und sich in die Hände geklatscht haben. Zwei Statthalter in Folge – Felix und Festus – gönnen sich ihr Interesse an Paulus, der zwar in leichter Haft war, aber eben fest saß – und das zwei lange, lange Jahre lang! Immer wieder ließ Felix Paulus zum Rumphilosophieren rufen. 

Als aber Paulus von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und von dem zukünftigen Gericht redete, erschrak Felix und antwortete: Für diesmal gehe; wenn ich gelegene Zeit habe, werde ich dich herrufen lassen. (Apg.24,25)

Verschwendete Zeit, verlorene Zeit. Aber es findet sich manches. Denn in diesen beiden Jahren schrieb Paulus den Philipperbrief (~ 58 n.Chr.). Darin versteht er sich nicht als „Gefangener des Statthalter Felix“, sondern als Gefangener Christi: „… meine Fesseln in Christus …“ (Phil.1,13) Der Herr selbst hielt diese Gefangenschaft für gut und richtig.

Pastor Wilhelm Olschewski erzählt:

„Hinter unserem von Bomben zerstörten Haus blieb der kleine Garten noch einigermaßen heil. So konnte mein Vater im Frühling 1946 lebenswichtiges Gemüse anbauen. Für Spinat zog er mit bloßen Händen im lockeren Boden Saatrillen und legte die Samen dicht an dicht hinein. Dabei glitt sein Ehering unbemerkt vom Finger und verschwand in der Erde. Den Verlust entdeckte er erst abends. Am anderen Tag suchten wir die Beete ab, bewegten vorsichtig die Erde, aber alles war umsonst. Vater war lange unruhig, gab dann nach einiger Zeit auf und kaufte einen neuen Ring. 

Aber nicht alles ist verloren! Es gibt das Mysterium des Findens und Gefundenwerdens: im Herbst 1977 fand er bei der Kartoffelernte seinen verlorenen Ring zwischen den Früchten in der Erde: nach 31 Jahren war er wieder da!“ (Hoffnungszeichen.de)

In der Geduld und Liebe Christi verbunden

Klaus und Ruth Schonhardt